
Erster Tag – Ankunft und Shinjuku
Für den Beginn unserer Japan-Reise mussten wir uns zunächst in Geduld üben: Mit zwei Stunden Verspätung sind wir erst aus München abgeflogen. Das Flugzeug war angeblich so neu (ein A350), dass zunächst noch intensive Checks der Reifen durchgeführt werden mussten und Ersatzflugzeuge leider nicht verfügbar, weil kaputt waren… Wir waren uns nicht sicher, ob wir das wirklich beruhigend finden sollten, der Flug nach Tokio selbst verlief aber ruhig. Wir konnten uns nachts ausstrecken und wurden mit einem japanischen Menü fürstlich verwöhnt.
Tokio hat uns mit bedeckten, aber heißem Wetter in Empfang genommen. Bei rund 28 Grad und gefühlten 90 Prozent Luftfeuchtigkeit hatten wir das Gefühl, aus dem Flugzeug in die Sauna zu kommen. Nach der Landung in Haneda ging dann alles sehr schnell: Geld wechseln, das von Deutschland aus schon vorbestellte WiFi Gerät in Empfang nehmen, die ebenfalls schon bestellten Japan Rail Tickets für den zweiten Teil der Reise umtauschen und Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen und den Transfer vom Flughafen zum Bahnhof Shinjuku, in dessen Nähe wir unsere erste Unterkunft gebucht haben, buchen.
Automaten am Flughafen
Der Flughafen ist trotz der Größe übersichtlich und wenn man nicht sofort das findet, was man sucht, helfen die Leute gerne und sehr herzlich. Praktisch war auch, dass wir am Japan Rail Schalter gleich Bezahlkarten für den Nahverkehr kaufen konnten, sodass wir nun bestens für unsere Expeditionen in Tokio ausgerüstet sind. Die Fahrt vom Flughafen nach Shinjuku bot Sightseeing-technisch noch keine echten Einblicke, weil wir die meiste Zeit in einem Tunnel gefahren sind. Tatsächlich verlaufen weite Teile der Stadtautobahn unterirdisch. Das ist für die Japaner natürlich klasse, für uns war es nur etwas eintönig…
Shinjuku

Dafür war Shinjuku dann so, wie wir es uns vorgestellt haben: Am größten Umsteigebahnhof der 38-Millionen Einwohner Metropole sind wir aus dem Bus ausgestiegen und direkt in das Gewusel der Großstadt eingetaucht. Täglich wird dieser Bahnhof von rund 3,5 Millionen Menschen benutzt. Glücklicherweise waren wir ausßerhalb der Rush-hour unterwegs, aber selbst zu dieser relativ „ruhigen“ Zeit waren Menschenmassen auf der Straße unterwegs und wir wurden von einer Vielzahl von Farben, Geräusche und Gerüchen schlicht überwältigt.
Um dem Jetlag zu entgehen haben wir nur kurz unsere Koffer in unserer Bleibe für die nächsten 5 Tage abgestellt: einem erstaunlich ruhig gelegenen Appartment im 11. Stock eines Wohnegbäudes. Danach haben wir dann Shinjuku erkundet und uns wieder Richtung Bahnhof und anschließend Richtung Tokyo Metropolitain Government Building begeben. In Shinjuku gibt es viele kleine Straßen mit einem Geschäft neben dem nächsten: Hier gibt es so ziemlich alles zu kaufen: Unterhaltungselektronik, Snacks, Klamotten, Designermarken.
Hanazono Jinja Schrein

Und dazwischen wie ein Fremdkörper im Großstadtgewusel ein Schrein von Bäumen umgeben, in denen lautstark die Zikaden zirpen: Der Hanazono Jinja Schrein wurde bereits im 17. Jahrhundert gegründet und ist der japanischen Göttin der Fruchtbarkeit und des Erfolges, Inari, gewidmet. Angeblich kommen hier viele Geschäftsleute hin, um für beruflichen Erfolg zu beten.


Vielleicht nutzen sie aber auch einfach eine kleine Oase der Ruhe im Chaos der Großstadt…
In krassem Gegensatz dazu steht die moderne Plaza des Tokyo Metropolitain Government Building, mit ihren zwei markanten Aussichtstürmen, nur wenige Blocks entfernt, die als Wahrzeichen von Shinjuku gilt.
Tokyo Metropolitain Government Building
Mit dem Aufzuge sind wir in den 45. Stock des Ostturms der imposanten Tokioter Stadtvewaltung gefahren, der zu einer kostenlosen Panorama Aussichtsplattform ausgebaut wurde und einen wunderbaren ersten Eindruck über die schiere Größe der Stadt bietet. In einem Kiosk werden zusätzlich diverse Spezialitäten aus allen Ecken Japans verkauft.

Zur Krönung dieses ersten Tages voller Eindrücke haben wir uns anschließend mit einem Abendessen in einem kleinen Udon-Nudel-Laden mit authentischer Küche gestärkt. Glücklicherweise kann man die Gerichte alle auf bunten Karten anschauen und dann nach Augenschein bestellen.

Das Essen der dicken Udon-Nudeln mit Stäbchen beadarf noch der Übung, das Essen selbst war aber sehr lecker…
