Kamtschatka

Tag 10 – Dritter Tauchtag

Zackenbarsch auf Tuchfühlung

Für den letzten Tauchtag wollen wir noch einmal unser Glück mit den Seelöwen versuchen und fahren wieder in Richtung Seelöwenkap. Die Brandungsströmung ist diesmal dank Ebbe milder, wenn auch noch immer spürbar. Aber uns nähert sich trotzdem nach nur kurzer Zeit wieder ein halbes Dutzend Tiere, die uns beäugen, als wären wir die Tiere im Zoo – ein überaus interessanter Perspektivwechsel. Wieder erfreuen wir uns an ihrer schwerelosen Anmut, dann verliert Boris aber seine Bleitasche und wir beide müssen auftauchen. Andrej und Arkadi beobachten die Tiere noch ein bisschen länger, da diese dann aber scheinbar auch das Interesse an den beiden verlieren, tauchen auch sie bald wieder auf.

Zum Mittagessen fahren wir zurück in die Bucht und schlagen dort unsere Zelte ab. Für die Rückfahrt verzichten wir zugunsten von einem Angelausflug auf einen weiteren Tauchgang. Wie sich herausstellt, war das keine schlechte Entscheidung, denn der Meeresgott wartet noch mit einer ganz besonderen Überraschung für uns auf: Auf einmal stoßen auf eine bestimmt 20 Tiere zählende Schule von Orcas, die auf der Jagd sind. Die Wale schwimmen in kleineren Gruppen kreisförmig immer um eine bestimmte Stelle herum, tauchen dann ab und schlagen dann mit den Schwanzflossen aufs Wasser, um ihre Beute zu betäuben. Minutenlang können wir das Schauspiel vom Boot aus beobachten. Am Ende zieht die Gruppe offensichtlich gut gelaunt ab – manche Wale schwimmen auf dem Rücken und zwei Wale belohnen uns sogar mit Sprüngen aus dem Wasser. Allein dafür hat es sich schon gelohnt, hierher zu kommen.

Nett sind auch die scheuen kleinen Gelbschopflunde, das sind Papageientauchern ähnliche Seevögel, mit einem charakteristischen gelben Schopf und dickem orangenem Schnabel, die immer wieder in der Nähe des Schiffs auftauchen. Leider tauchen sie zumeist ab oder fliegen mühselig mit klatschendem Flügelschlag weg, sobald sich das Schiff zu sehr nähert.

Gelbschopflund

Das Angeln ist wieder überaus erfolgreich. Boris fängt einen riesigen grünen Zackenbarsch, den wir uns am Ende der Tour einpacken lassen und in unserer Feriensiedlung zum Abendessen zubereiten lassen, dass wir am Abend glücklich und müde erreichen.

 

Ein Kommentar

  • Marion Baumgartner-Wetzel

    Liebe Katrin, auch den Tag 10 habe ich mit großem Interesse verschlungen. Beeindruckend finde ich die genaue Beschreibung der Tiere und deren Namen, die Ihr neu kennenlernt. Sozusagen Biologie zum „Anfassen“. In dieser doch recht unberührten Natur habt Ihr richtig die Gelegenheit die Fische in ihrem doch unbeschwerten Umfeld zu erleben. Wirklich interessant die Beobachtung der Orcas und deren Jagdgebaren. Schön zu lesen, dass auch alles in allem recht gut klappt, von kleineren Abweichungen mal abgesehen. Weiterhin eine sichere und schöne Reise.
    Liebe Grüße aus Elba

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